
Plüschmors in Hamburg Pottenbüttel
24. August 2020
Fahrradkeller der ehemaligen Howaldtswerke Hamburg
10. Juli 2021Sondermunitionslager Kellinghusen

Corona und Langeweile führten zu einem spontanen Ausflug Richtung Schleswig-Holstein.
Geschichte
Nachdem das Vereinsleben durch die Pandemie quasi gegen null gefahren werden musst, suchten meine Frau und ich nun andere Betätigungsfelder. Ein wenig raus in die Natur und trotzdem ein wenig historische Luft schnuppern.
Nach Internetrecherche und dem Endschluss Richtung Schleswig-Holstein fahren zu wollen, war das Ziel relativ schnell gefunden: Kellinghusen - ein Sondermunitionslager der US-Armee im Kalten Krieg.
Die wenigsten Menschen wissen, dass im kalten Krieg über Deutschland verteilt taktische Kernwaffen für die NATO gelagert wurden.
Im konkreten Fall Kellinghusen gehörte das SAS (Special Ammunition Storage) zu nah gelegenen Bundeswehrkaserne, stellte aber über eigene Wachkreise und US-amerikanisches Personal eine Besonderheit dar. Das Areal umfasste Dienstgebäude, 2 Wachzäune, Munitionsshelter und rund um die Lagerstätten der Sondermunition unterirdische Gänge zwischen den Wachstellen.
Nach dem wir von Hamburg aus vor Ort ankamen, musste wir den Wagen am Stadtrand von Kellinghusen parken und begannen unsere kleine Wanderung durch den Wald. Nach circa 45 Minuten kamen wir dann an den ersten Gebäuden des alten Sondermunitionslagers an. Die Shelter fügen sich homogen in die Landschaft ein und durch die Begrünung sind diese auch durch den Wald nicht gleich zu erkennen. Das gesamte Areal ist nicht gegen Betreten gesichert und stellt eher eine Art Naherholungsgebiet dar.
Nachdem wir uns fototechnisch an den Sheltern ausgelassen hatten, wanderten wir quer durch die Landschaft weiter und konnten auf dem Smartphone sehen das noch weitere Anlagen ein Stück weiter kommen müssten. Glücklichweise war dem auch so und wir liefen direkt in den damaligen 2. Sperrbezirk der SAS. Zu unserem Leidwesen mussten wir feststellen das in diesem Bereich gerade Abrissarbeiten stattfanden. Selbst an einem Samstag waren Arbeiter vor Ort um mit schwerem Gerät die Gebäude und Shelter in dieserm Bereich abzureissen. Wir entschlossen uns die Anlage zu umrunden und einen andernen Eingang zu finden. Erfruelicherweise konnten wir über den hinteren Bereich in die unterirdischen Tunnel gehen und das Gelände so noch ein wenig erkunden. Trotz das die Anlage so offen im Gelände steht, waren nicht viele Grafittis zu finden.
Letztendlich mussten wir leider feststellen, dass die Abbrucharbeiten schon sehr weit vorangeschritten waren. Einer der Gründe nach Kellinghusen zu fahren, war für uns den alten Wachturm von außen zu fotografieren, dieser war leider unmittelbar (laut nachträglich Recherche 1 Woche vor unserem Besuch) abgerissen worden. Die Vermutung liegt nahe das sich die Gemeinde dort schützen muss vor Vandalismus und Personenschäden. Das ist auch gut so, auch wenn mein Hobby-Historiker-Herz das nicht so schön findet.
Alles in allem war es ein wunderbarer Ausflug in die Natur und die Geschichte von Deutschland, Schleswig Holstein und dem Kalten Krieg. Das man Corona durch eine Wanderung ohne Schutzmaske entfliehen konnte, hat das ganze noch toppen können.
Annabel & Kai
Nach Internetrecherche und dem Endschluss Richtung Schleswig-Holstein fahren zu wollen, war das Ziel relativ schnell gefunden: Kellinghusen - ein Sondermunitionslager der US-Armee im Kalten Krieg.
Die wenigsten Menschen wissen, dass im kalten Krieg über Deutschland verteilt taktische Kernwaffen für die NATO gelagert wurden.
Im konkreten Fall Kellinghusen gehörte das SAS (Special Ammunition Storage) zu nah gelegenen Bundeswehrkaserne, stellte aber über eigene Wachkreise und US-amerikanisches Personal eine Besonderheit dar. Das Areal umfasste Dienstgebäude, 2 Wachzäune, Munitionsshelter und rund um die Lagerstätten der Sondermunition unterirdische Gänge zwischen den Wachstellen.
Nach dem wir von Hamburg aus vor Ort ankamen, musste wir den Wagen am Stadtrand von Kellinghusen parken und begannen unsere kleine Wanderung durch den Wald. Nach circa 45 Minuten kamen wir dann an den ersten Gebäuden des alten Sondermunitionslagers an. Die Shelter fügen sich homogen in die Landschaft ein und durch die Begrünung sind diese auch durch den Wald nicht gleich zu erkennen. Das gesamte Areal ist nicht gegen Betreten gesichert und stellt eher eine Art Naherholungsgebiet dar.
Nachdem wir uns fototechnisch an den Sheltern ausgelassen hatten, wanderten wir quer durch die Landschaft weiter und konnten auf dem Smartphone sehen das noch weitere Anlagen ein Stück weiter kommen müssten. Glücklichweise war dem auch so und wir liefen direkt in den damaligen 2. Sperrbezirk der SAS. Zu unserem Leidwesen mussten wir feststellen das in diesem Bereich gerade Abrissarbeiten stattfanden. Selbst an einem Samstag waren Arbeiter vor Ort um mit schwerem Gerät die Gebäude und Shelter in dieserm Bereich abzureissen. Wir entschlossen uns die Anlage zu umrunden und einen andernen Eingang zu finden. Erfruelicherweise konnten wir über den hinteren Bereich in die unterirdischen Tunnel gehen und das Gelände so noch ein wenig erkunden. Trotz das die Anlage so offen im Gelände steht, waren nicht viele Grafittis zu finden.
Letztendlich mussten wir leider feststellen, dass die Abbrucharbeiten schon sehr weit vorangeschritten waren. Einer der Gründe nach Kellinghusen zu fahren, war für uns den alten Wachturm von außen zu fotografieren, dieser war leider unmittelbar (laut nachträglich Recherche 1 Woche vor unserem Besuch) abgerissen worden. Die Vermutung liegt nahe das sich die Gemeinde dort schützen muss vor Vandalismus und Personenschäden. Das ist auch gut so, auch wenn mein Hobby-Historiker-Herz das nicht so schön findet.
Alles in allem war es ein wunderbarer Ausflug in die Natur und die Geschichte von Deutschland, Schleswig Holstein und dem Kalten Krieg. Das man Corona durch eine Wanderung ohne Schutzmaske entfliehen konnte, hat das ganze noch toppen können.
Annabel & Kai